zurück                                 NOCH EIN DOPPELFLUG.

DIE ERSTE KOSMONAUTIN DER ERDE

Zuerst startete Bykowski

Am 14. Juni 1963 wurde das Raumschiff „Wostok 5" auf eine Flugbahn um die Erde gebracht. Es wurde von dem Bürger der Sowjetunion, Kosmonauten Oberstleutnant Waleri Fjodorowitsch Bykowski gesteuert. Die Ziele des Raumfluges waren: weiteres Studium des Einflusses verschiedener Faktoren eines Raumfluges auf den menschlichen Organismus, medizinisch-biologische Untersuchun­gen bei einem längeren Flug und weitere Erprobung und Vervoll­kommnung der Systeme eines gesteuerten Raumschiffes.

(Nach einer TASS-Meldung)

Dann startete die erste Frau Walentina Tereschkowa in den Kosmos

Die Kosmonautin steht vor dem Aufzug. In wenigen Minuten wird er sie zur Raumschiffskabine hinaufbringen. Waljas Raumanzug unterscheidet sich von den Raumanzügen der ersten sowjetischen Kosmonauten. Auf der linken Brustseite ist eine in Sonnenstrahlen fliegende Taube eingestickt.

„Auf baldiges Wiedersehen auf der Erde, meine Freunde", sagt die Kosmonautin und betritt den Aufzug. Oben erwarten sie einer der Konstrukteure und seine Assistenten. Sie öffnen die Luke des Raumschiffes und helfen Walja, ihren Platz einzunehmen. Die Luke schließt sich hermetisch.

Es ertönt der Befehl: „Start!"

Bald klingt aus dem Kosmos Waljas feste Stimme: „Alles in Ordnung. Die Überlastungen nehmen zu. Stimmung ausgezeichnet!"

Später meldet sie: „Hier spricht „Möwe“. („Möwe" — Tschajka — ist Waljas Rufzeichen.) Überlastungen lassen nach, sie werden unbedeutend. Ich sehe den Horizont — einen blauen, dunkelblauen Streifen. Die Erde! Wie schön ist sie! Alles ist in bester Ordnung!"

Das Gespräch mit der Kosmonautin führt nun Juri Gagarin.

„Euch, Walja und Waleri, grüßt die Erde! Bald werdet ihr euch von Bahn zu Bahn grüßen. Glücklichen Flug!"

Juri Gagarin hat recht. Genau eine halbe Stunde nach dem Start gratulieren Walentina und Waleri einander zu dem gemeinsamen Flug.

Der 16. Juni — dritter Flugtag der „Wostok 5"

Der dritte Flugtag des Raumschiffes „Wostok 5" war für seinen Kommandanten besonders glücklich: In 48 Stunden nach dem Start erhielt Waleri eine Himmelsschwester!

„Walja ist pünktlich angekommen. Ich hörte, wie die Erde mit Walja sprach, als die „Wostok 6“ in ihre Flugbahn einflog. Nun wur­de es lustiger im Kosmos", erzählte Waleri Bykowski später.

Bald kam die „Wostok 6" in unmittelbare Nähe der „Wostok 5".

Das erste Gespräch führten Waleri und Walentina um 13.00 Uhr.

„Während des Gespräches mit Waleri hatte ich den Eindruck, als ob wir uns in einem Zimmer befänden '", so sprach Walentina über die ausgezeichnete Funkverbindung zwischen den beiden Raumschiffen.

Die beiden Kosmonauten sandten einen gemeinsamen Bericht an das Zentralkomitee der KPdSU und an die Regierung der UdSSR und bekamen freudige Antworten und Grüße.

Spätabends erwartete die Kommandostelle des Raumflugs die Meldung von Walentina, aber sie meldete sich nicht. Die Erde funkte:

„.Habicht, Habicht! („Habicht“ — Jastrjeb — ist Waleris Rufzeichen) Wecken Sie die „Möwe!"

„Hier „Habicht“. Habe Sie verstanden." Er rief Walentina an und weckte sie.

Dann meldete sich der Chefkonstrukteur. Er fragte die Kosmonautin nach ihrem Befinden und nach dem Funktionieren der Bordsysteme. Bald ertönte die sichere Stimme der Möwe.

„Ich habe wirklich ein wenig geschlafen. Entschuldigen Sie. Das steht nicht im Programm. Mein Befinden ist gut."

„Macht nichts, das ist gut, daß Sie geschlafen haben", beruhigte sie der Chefkonstrukteur und empfahl ihr die Lufttemperatur in der Kabine zu regulieren.

Der Gruppenflug verlief genau nach dem Programm. Da die Kosmonauten zu verschiedenen Tageszeiten starteten — der Unterschied betrug über zwei Stunden — beendete Walentina ihre Arbeit früher. Sie aß ihr Abendbrot und schlief gegen 22.00 Uhr ein. Waleri beendete seinen dritten Flugtag um 24 Uhr.

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